Tabby-Katzen gehören zu den bekanntesten und am häufigsten vorkommenden Katzen weltweit. Doch was genau macht eine Katze zu einer „Tabby-Katze“? Viele Menschen glauben fälschlicherweise, dass es sich um eine eigene Rasse handelt, dabei beschreibt der Begriff „Tabby“ lediglich das Fellmuster. Diese faszinierenden Muster kommen bei zahlreichen Katzenrassen und auch bei Mischlingen vor. In diesem Artikel erfahren Sie, was genau eine Tabby-Katze ist, welche Fellmuster es gibt und warum diese so besonders sind.
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ToggleWas bedeutet „Tabby“?
Der Begriff „Tabby“ bezieht sich auf das charakteristische Muster im Fell einer Katze. Es handelt sich also nicht um eine Rasse, sondern um eine Erscheinungsform. Das Tabby-Muster entsteht durch ein bestimmtes Zusammenspiel von Genen, das zu den typischen Streifen, Flecken oder Wirbeln führt. Diese Muster treten bei Hauskatzen genauso auf wie bei Rassekatzen und sind eines der häufigsten Erscheinungsbilder in der Katzenwelt.
Tabby-Muster sind in der Natur weit verbreitet. Schon die wilden Vorfahren unserer heutigen Hauskatzen, wie die Afrikanische Wildkatze, zeigten ähnliche Streifen und Flecken, die ihnen Tarnung und Schutz in der Wildnis boten. Dieses genetische Erbe ist auch heute noch bei vielen unserer Samtpfoten sichtbar.
Die verschiedenen Tabby-Muster
Tabby-Katzen gibt es in mehreren unterschiedlichen Mustern. Diese variieren von Katze zu Katze und können sogar innerhalb eines Wurfes auftreten. Zu den häufigsten Tabby-Mustern gehören:
1. Classic Tabby (Klassisch oder Marmoriert)
Das klassische Tabby-Muster, auch marmoriert genannt, zeichnet sich durch große, spiralförmige Muster auf den Flanken und eine „Schmetterlingsform“ auf den Schultern aus. Dieses Muster erinnert an Marmormuster oder Wirbel, wodurch die Katze ein besonders auffälliges Erscheinungsbild erhält.
2. Mackerel Tabby (Getigert)
Das Mackerel-Muster ist das wohl bekannteste Tabby-Muster. Es zeigt schmale, vertikale Streifen, die entlang der Flanken verlaufen und an Fischgräten erinnern – daher auch der Name „Mackerel“. Dieses Muster ist besonders häufig bei Hauskatzen zu finden und wird oft mit dem typischen Bild einer getigerten Katze assoziiert.
3. Spotted Tabby (Gefleckt)
Eine Spotted Tabby-Katze hat keine durchgehenden Streifen, sondern stattdessen Flecken. Diese können groß oder klein sein und verleihen der Katze ein gepunktetes Erscheinungsbild. Manchmal wirkt es, als ob das Mackerel-Muster in Punkte „zerbrochen“ ist.
4. Ticked Tabby (Getickt)
Beim Ticked-Muster gibt es keine offensichtlichen Streifen oder Flecken auf den Flanken. Stattdessen ist jedes einzelne Haar mehrfarbig gebändert. Dies führt zu einem fein melierten Look, der eher subtil und weniger auffällig ist als die anderen Tabby-Muster. Diese Art des Fells sieht oft wie ein gleichmäßiger Farbton aus, zeigt aber bei genauem Hinsehen die typischen Tabby-Bänderungen.
5. Patched Tabby (Gestromt mit Flecken)
Patched Tabby bezeichnet ein Tabby-Muster, das mit roten oder cremefarbenen Flecken durchsetzt ist. Dieses Muster tritt vor allem bei weiblichen Katzen auf, da es durch die spezifische Verteilung von Farbgenen auf den X-Chromosomen entsteht. Die Katze kann dabei eine Kombination aus Mackerel-, Classic- oder Spotted-Tabby-Mustern mit diesen farbigen Flecken aufweisen.
Das Tabby-M auf der Stirn
Eines der markantesten Merkmale von Tabby-Katzen ist das sogenannte „M“ auf der Stirn. Dieses Muster entsteht durch die Anordnung der Streifen und ist bei allen Tabby-Katzen zu finden. Es gibt viele Mythen und Legenden, die sich um dieses M ranken. Einige Geschichten erzählen, dass das M von einer segnenden Hand oder einem Schutzengel stammt, während andere sagen, es symbolisiere die Nähe zu den alten Wildkatzen, die ebenfalls dieses Stirnmuster aufwiesen. Unabhängig von seiner Herkunft ist das M auf der Stirn eines der Erkennungszeichen jeder Tabby-Katze.
Warum sind Tabby-Muster so häufig?
Tabby-Muster sind so verbreitet, weil sie genetisch tief in der Geschichte der Hauskatzen verankert sind. Die Vorfahren der Hauskatzen waren überwiegend gestreift oder getickt, da diese Muster in der Wildnis von Vorteil waren. Sie boten Tarnung, Schutz und halfen dabei, sich in der natürlichen Umgebung unsichtbar zu machen.
Durch die Jahrhunderte der Domestikation und Zucht haben sich viele weitere Fellfarben und Muster entwickelt. Doch das Tabby-Muster blieb dominant und ist nach wie vor eines der häufigsten Muster bei Haus- und Mischlingskatzen. Selbst bei Katzen, die auf den ersten Blick einfarbig erscheinen, lässt sich manchmal bei genauem Hinsehen ein leichtes Tabby-Muster erkennen.
Tabby-Muster und Rassen
Wie bereits erwähnt, ist Tabby keine eigene Rasse. Viele Katzenrassen können ein Tabby-Muster aufweisen, darunter die Maine Coon, die Norwegische Waldkatze, die Bengalkatze, die Britisch Kurzhaar und viele mehr. Das Tabby-Muster ist ein natürlicher Bestandteil vieler Rassen und nicht auf Mischlinge beschränkt. Tatsächlich ist es bei einigen Rassen besonders häufig anzutreffen, da es als Teil des Standardaussehens gilt.
Der Charakter von Tabby-Katzen
Es gibt keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass Tabby-Muster den Charakter einer Katze direkt beeinflussen. Da das Tabby-Muster jedoch so weit verbreitet ist, findet man unter diesen Katzen eine große Bandbreite an Persönlichkeiten. Sie können ruhig und verschmust, aber auch aktiv und abenteuerlustig sein. Der Charakter hängt also weniger vom Fellmuster ab, sondern vielmehr von der individuellen Katze und ihrer Erziehung.
Fazit
Tabby-Katzen sind nicht nur schön anzusehen, sondern auch tief in der Geschichte der Hauskatzen verankert. Ihr markantes Fellmuster, ob gestreift, getickt, gefleckt oder marmoriert, macht sie zu einem beliebten Anblick. Auch wenn viele sie für eine eigene Rasse halten, ist das Tabby-Muster in Wahrheit eine genetische Eigenschaft, die bei zahlreichen Rassen und Mischlingen vorkommt.
Ob mit einem auffälligen „M“ auf der Stirn oder fein meliertem Fell – Tabby-Katzen sind echte Klassiker in der Welt der Samtpfoten. Sie stehen für die faszinierende Vielfalt, die unsere Hauskatzen auszeichnet, und sind ein wunderschönes Beispiel für die enge Verbindung zwischen Haus- und Wildkatzen. Wer sich für eine Tabby-Katze entscheidet, holt sich nicht nur eine optisch beeindruckende Katze ins Haus, sondern auch ein Stück lebendige Geschichte.